Alltagssexismus und Unfreundlichkeit

Replik auf das Unfreundlichwerden der Antje Schrupp 

 

Antje Schrupp, Journalistin, Feministin, Politikwissenschaftlerin und Philosophin hat am 24.10. auf Ihrem Blog antjeschrupp.com einen relativ kurzen Beitrag verfasst, in dem sie, bezugnehmend auf das Buch „Ich bin kein Sexist, aber…“ davon schreibt, „wie ich zu einer unfreundlichen Person wurde“. 

Antje Schrupp wurde natürlich nicht zu einer allgemein unfreundlichen Person, diese Unfreundlichkeit bezieht sich auf ihr unbekannte Personen männlichen Geschlechts. Ich gehe mal davon aus, dass sie nicht jeder Person in den Schritt fasst, sich nach deren Chromosomen erkundigt oder sie fragt, welchen Geschlechts sie sich zugehörig fühlt, daher nehme ich an, dass sie hier die „klassischen Männer“ meint. Das an sich ist ja auch schon spannend, würde das von einem Mann kommen, würde ich einen #Aufschrei erwarten. Es geht imo eher um eine gewisse, nicht unverständliche, Angst vor physisch Stärkeren Menschen, die dann auf Männer projiziert wird, aber das ist erst einmal nur meine eigene Meinung.

Das ausschlaggebende Ereignis fand im Alter von ca. 14 Jahren mit einem damaligen Freund statt und prägt ihr Verhalten bis heute. Kurz gesagt, geht es darum, dass beim Rumknutschen der Freund gerne „mehr wollte“. Sie war schockiert, obwohl sie ihm zugutehält, dass er es mit der „Warnung“, dass einige Männer dann nicht mehr aufhören würden (was er tat), gut mit ihr meinte. Als Resultat eine Furcht vor physischer Stärke davonzutragen, halte ich für durchaus plausibel. Der Umgang mit dieser (von mir vermuteten) Furcht trifft jedoch nicht meinen Geschmack, womit ich ihr aber um Gottes Willen keine Schuld zuschustern will, bevor es der Erste ausruft. 

Eine Replik auf eben diese Szene findet sich unter allesevolution.wordpress.com. Dort wird die Szene hypothetisch weitergedacht und (imo überspitzt) am Geschlecht gespiegelt. Interessant, wenn ich auch nicht komplett zustimmen oder dies vergleichen möchte, aber das ist ein anderes Thema. Wer mag, kann ja dort lesen. 

Aus dieser Szene heraus entwickelte sich jedenfalls ihre Abwehrhaltung gegenüber fremden Männern. 

Ok, nicht gegenüber allen fremden Männern, die Selektion war dahingehend, dass nur diejenigen Chancen auf Freundlichkeit hatten, mit denen sie sich Sex vorstellen konnte. (ich wittere hier einen weiteren #Aufschrei, würde ich so selektieren bei Menschen weiblichen Geschlechts, aber gut) Sie bezeichnet dies als „kalkuliertes Risiko“, da Vergewaltigung durch diese „nicht so schlimm“ wäre. Dies ist übrigens eine Wortwahl, die mich wirklich erschüttert hat, stammt sie doch aus der Feder der Autorin in Ihrer Jugend. Wenn junge Mädchen so über Vergewaltigung sinnieren, hat sie das Erlebnis mit Sicherheit mehr mitgenommen, als viele Männer (und auch Frauen) sich das vorstellen können. Allein solche Gedanke zu denken muss schlimm gewesen und beim heutigen Lesen immer noch schlimm sein.

Dass sie dadurch eventuell tolle Menschen nicht kennenlernt, findet sie schade, aber es gibt ja „genügend interessante Frauen auf der Welt“.  Ok, das ist, wie ich finde, der falsche Ansatz (wenn es natürlich auch viele tolle Frauen gibt, keine Frage), da man von Vorneherein selektiert und Menschen keine Chance gibt. Aber, das Erlebte ist halt bis heute stark prägend und von außen kann ich kaum beurteilen, inwiefern sie damals eine andere Wahl hatte, als sich von da an eben so zu verhalten.

Jetzt kommen wir zu den Passagen, wegen denen ich diesen Beitrag überhaupt verfasse.

 „Ich erlebe selten Sexismus im Alltag, aber durch das Lesen der Geschichte von Nicole wurde mir klar, dass ich einen hohen Preis dafür bezahle. Denn ich erlebe nur deshalb wenig Sexismus, weil ich Männer meide, die mir unbekannt sind.“ 

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Sie erlebt wenig Sexismus NUR DESHALB, weil sie ihr unbekannte Männer meidet. Wow. Sonst würde dies selbstverständlich häufig auftauchen, schwingt deutlich mit. Diese Herangehensweise ist, wie ich finde, für eine Person mit ihrer (Aus)bildung ein Armutszeugnis. Auf diesem Weg kann man sich fast alles herbeifabulieren. 

Mir geht es nicht darum, dass sie das Gefühl hat, dass es so sein könnte, sondern sie stellt es als Tatsache dar. Dass sie dieses Gefühl hat, finde ich schade, in Teilen ist es vermutlich leider nicht unberechtigt und diese Wahrnehmung hat auch ihre Gründe (vom Erlebten über Gehörtes bis hin zur Filterbubble usw.), aber es zur Tatsache zu erheben finde ich grotesk. Ja, es gibt Alltagssexismus (ist es nicht auch Alltagssexismus, Menschen eines bestimmten Geschlechts voreingenommen und feindselig entgegenzutreten? Wäre das bei Hautfarbe statt Geschlecht nicht absolut verdammenswerter Rassismus?), aber etwas, was man nicht/wenig erlebt, zur Regel zu erheben, weil man es ja nur durch sein eigenes Handeln unterbindet?

Ich finde es sowohl nach wissenschaftlichen, als auch nach journalistischen Maßstäben sehr fragwürdig, so zu „argumentieren“. Ja, es gibt leider Fälle von Übergriffigkeit, aber die verhindert man nicht nur durch grimmiges Gucken oder führt sie durch fröhlich-freundliche Art herbei. Man selber handelt nach seinem freien Willen, vergisst aber, dass andere das auch tun, nicht nur auf einen reagieren (oder nur instinktiv agieren), sondern selbständig agierende Menschen sind. Übergriffe werden eher durch Selbstbewusstsein verhindert, das lernt man z.B. in Selbstbehauptungs- oder Selbstverteidigungskursen. Die Täter suchen sich zumeist Opfer. Selbstbewusstsein passt nicht wirklich in dieses Schema, wenn es auch sicher kein Allheilmittel ist.

Und: Ich halte diese Herangehensweise für gefährlich. Mit der gleichen „Argumentation“ kann man, wenn man die Gruppenbezeichnungen tauscht, gegen jegliche Gruppe seine Vorurteile bestätigen. Ohne mit der Gruppe Berührungen zu haben.

 

Ich erlebe selten $Sache im Alltag, aber nur deshalb weil ich $Gruppe meide.  

 

Hier kann jetzt jeder seine Vorurteile gegen jegliche Gruppe einsetzen. Welche Variante gefällt euch am Besten? Roma und Diebstahl? Ausgrenzung und Feministinnen? Asoziales Verhalten und Hartz IV Empfänger? Und hey, wenn eine angesehene Journalistin und Feministin und Philosophin das macht, eine Promovierte noch dazu, dann ist das schon korrekt. Danach dann einfach noch behaupten, man sei kein Einzelfall („Hat XY ja geschildert“). 

 „Ich behaupte, dass ich kein Einzelfall bin, sondern, dass der Alltagssexismus macht, dass sehr viel weniger Freundlichkeit von Frauen in der Welt ist, als sein könnte.“ 

Das stimmt vermutlich leider, wie ich auch behaupte, dass leider stimmt, dass wegen diesen Frauen viel weniger Freundlichkeit von Männern in der Welt ist, als sein könnte. Warum auch freundlich lächeln oder was Nettes sagen?

Antje Schrupp schreibt (das ist ihr gutes Recht) sehr einseitig und stellt Frauen in eine unnötige Opferrolle. Es ist keine Stärke, auf diese Art zu blocken, Stärke wäre das genaue Gegenteil. Und es gibt so viele starke Frauen, die nicht mit vereinnahmt werden möchten. Zusätzlich ist ihr Männerbild (ok, einigen gesteht sie hier Vernunft zu) auch arg einseitig negativ.

 

Worte an die Autorin 

Frau Schrupp, versuchen Sie es doch mal mit etwas Offenheit, Sie werden sicher positive Resonanz erfahren. Sagen Sie Ihre Meinung nicht nur in Schriftform, trauen Sie sich doch einfach zu, mit einem klaren „Nein“ oder einer kurzen Erklärung für Sie potentiell unangenehme Situationen zu meistern. Und versuchen Sie die Dinge mal von allen Seiten zu beleuchten, lesen Sie ruhig mal die oben genannte Replik und versuchen Sie sich die Situation mal empathisch vorzustellen. Raus aus der Filterbubble, weg von Schulterklopfern (oder dem jeweiligen trolligen Gegenstück), rein ins bunte, vielfältige Leben. 

Sie werden sehen, dass es viele tolle Menschen (aller Geschlechter, Farben, Formen) gibt. Sie werden sehen, dass Menschen viel offener und weniger furchteinflößend sind, wenn Sie über Ihren Schatten springen. Vielleicht anfangs noch in Begleitung von Vertrauten, wenn es in der Öffentlichkeit ist, aber versuchen Sie es mal.

Sie sind doch eine intelligente Frau, die toll ein Vorbild sein könnte (für viele wohl auch derzeit schon ist, aber da bin ich eher nicht so begeistert ;)). Eine starke, moderne, weltoffene, humanistische Frau, die auch so agiert. Eine Frau, die einiges erreicht hat, die sich anscheinend im Beruf ja auch behaupten kann. 

Und bitte treiben Sie nicht durch solche Beiträge noch mehr Keile zwischen Männer und Frauen und bieten auch anderen damit die Chance Keile zwischen Gruppen zu treiben. 

Gruppenbezogene Feindlichkeit sollten wir abbauen, wo immer es geht, gehen Sie mit voran! 

11 Gedanken zu „Alltagssexismus und Unfreundlichkeit

  1. Der Chöne Pernhardt

    Wie bei jeder Religion wird alles umjubelt, was auch nur ansatzweise eine Bestätigung sein könnte – während jede noch so fundierte Kritik mit hanebüchenen Vorwürfen abgeschmettert wird. Aber wie kann man Logik und Wissenschaftlichkeit erwarten, wenn jemand sein gesamtes Weltbild auf einem Traumachen, Hass, Verachtung und Vorurteilen aufbaut?

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  2. George

    Als ich auf diese ganze #aufschrei Sache aufmerksam wurde, und mir da mal die Tweets durchlas, fiel mir eines auf: Meist ging es nicht um tatsächliche Übergriffe oder blöde Bemerkungen, sondern es war die Refe von Situationen im Leben, meist ÖPNV, in denen irgendwelche „Dudes“ oder „Maskus“ die Mädels ansahen. Ungefragt!
    Manchmal wurden sie sogar angelächelt oder engesprochen. Womöglich weil sie so feindselig und griesgrämig dreinschauten, und man sie aufmuntern wollte. Aber das wollen die ja nicht. Feindbild aufrecht erhalten ist oberste Pflicht.

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  3. Idahoe

    Es ist immer schwierig an Menschen heranzukommen, die in sich gefangen sind. Deshalb mal noch ein Hinweis:
    Abneigung ist kein Gefühl, sondern bereits eine starke Emotion, die es verhindert, sich in andere Menschen einfühlen zu können. ich finde gerade dieser Punkt sollte stärker betont werden, denn viele verwechseln diese Zustände. Wer mit Emotionen beladen ist, wie Haß, Verliebtheit, Gier, Abgestumpftheit, Resignation, usw., ist gerade nicht in der Lage zu fühlen. Es HERRSCHT Gefühlskälte.

    Ich habe leider keine andere Beschreibung, finde die Unterscheidung jedoch sehr wichtig, um nicht aneinander vorbeizureden.
    Sicher sind an der Vermengung auch romantische Medien, Liebesromane etc. beteiligt, die ein solches Bild vermitteln. Dies betrifft sicher gezielter Menschen mit weiblichen GeschlechtsROLLE. Der „Markt“ schafft und bedient sich seine Opfer.

    Im Gegeneinander, in Angebot und Nachfrage, läßt sich die Manipulation allerdings nicht auflösen.

    Gruß

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  4. Idahoe

    Der alte Schweinehund Franz Arwee läßt dem Schweinepriester einen Gedanken zukommen:

    Das Problem entsteht sprachlich, durch die grammatikalische Benennung des Generischen als maskulin, durch die Altvorderen und die alleinige Erweiterung auf das Feminin. Es betrifft nicht das biologische Geschlecht, klar, wissen alle außer…
    Problemlösungsansatz
    Das Maskulinum bezieht sich tatsächlich auf den Menschen und nicht auf den Mann. Dann wäre es eine Lösung das Generische Maskulinum umzubenennen auf beispielsweise „generisches humaninum“, das die Sprache auch korrekter beschreibt, unter gleichzeitigem Vericht auf die Sonderform des Femininen.
    Der Besucher -> Mensch
    Die Besucherin wird ersetzt durch weiblicher Besucher, wie auch beim Mann männlicher Besucher.

    Falls Zustimmung, Gedanken einfach weiterverbreiten, gibt keinen Urheber…
    Änderungsvorschläge oder als bescheuert zurückweisen, siehe unten

    Gruß und eine nette Zeit

    Franz ist erreichbar unter, @CrewBali (twittert selbst nicht), meine eMail hast ja.

    Antwort
  5. Idahoe

    Ich weiß, hab ja das eine oder andere auch kommentiert, bis auf den letzten, deshalb
    wollte ich aber absichtlich mal DEINE Einschätzung haben, bevor ich es Jürgen rüberschiebe 🙂

    Antwort
  6. Idahoe

    Gute Antwort, Du wirst jetzt leider zwangsrekrutiert, Dein Pech ist Deine Offenheit^^

    Gehört jetzt nicht direkt zum obigen Thema:

    Des Kaisers neue Kleider:
    http://www.tabvlarasa.de/42/Riessinger.php
    http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_der_Mathematik

    Wir verfolgen mittlerweile einen anderen Ansatz, da wir nicht auf Parteistrukturen und die Machtkämpfe setzen können bzw. wollen.
    Es geht einfach zuviel daneben und Aufklärung ist das wichtigste überhaupt. Wir können nicht noch einmal riskieren, daß irgendwelche Querulantenköpfe so viel Zeit kosten. Ich denke, Du kannst die Problematik obiger Links recht schnell nachvollziehen…
    Unser Problem ist, daß Menschen Mathematik für Wirklichkeit halten und nicht begreifen, daß dies nur eine formalisierte Sprache ist. Forschung läuft in ziemlich allen Disziplinen aus dem Ruder, da fast alles nur noch auf Statistik und Spieltheorie beruht. Frank Schirrmacher war auf dem richtigen Weg und trotzdem noch sehr weit weg. Daher versuche ich den Don Alphonso ein wenig zu ködern, im Ruhrgebiet den Sebastian Bartoschek. Ich weiß nicht, ob die Fragen beantwortet wurden.
    http://www.ruhrbarone.de/echt-wirklichkeit/93358

    Leider ist ein ganz toller Mensch nicht mehr unter uns. Sie war dabei uns zu unterstützen, denn Sie hatte es sehr schnell begriffen worum es geht. Ich habe ihr versprochen dies auch für ihre Familie durchzuziehen.
    Bitte lies die Kommentare
    http://gaejawensworld.wordpress.com/2014/01/07/feinde-der-offenen-gesellschaft-feinde-der-demokratie/
    http://gaejawensworld.wordpress.com/2013/12/22/dahin-fuhren-shitstorms-die-zweiseitenthese/
    http://gaejawensworld.wordpress.com/2014/01/15/konsumsteuer-alles-kase-oder-was-von-martinwortmann/
    Geld ist ein reines Manipulationsmittel, es ging niemals um Tausch. Über etwas, das es nicht geben kann, kann der Mensch auch nichts wissen.
    Für Bildung und Forschung haben wir nicht genug von dem Stoff, den es nicht gibt. (Du findest die Manipulation)
    Bedauerlicherweise war Immanuel Kant nicht mutig genug seinen Verstand tatsächlich zu benutzen, denn er tötete diesen mit der jenseitigen Vernunft/Rationalität.

    Ignoranz ist das Holz aus dem die Eichmänner dieser Welt geschnitzt sind.
    Franz Maria Arwee

    Antwort
    1. Ma Tze Autor

      Hehe. Ich empfinde das jetzt nicht als Pech^^

      Ich werde gleich mal lesen, was du so verlinkst, vorab:

      Schirrmacher habe ich sehr geschätzt.

      Gaejawen war mir bei Twitter ans Herz gewachsen und ich hätte sie sehr gerne noch persönlich kennengelernt. Gleich noch mal lesen, welche Texte du verlinkt hast.

      Don Alphonso lese ich gerne, manchmal artet es bei ihm (natürlich keineswegs nur durch ihn) manchmal in Richtung Privatfehde ab.

      Sebastian Bartoschek schätze ich sehr, auch und gerade, weil wir teils unterschiedliche Ansichten haben und dennoch diskutieren können. Ihn habe ich letztens auch endlich persönlich kennengelernt. (Des Kaisers neue Kleider ist übrigens sein Zweitlieblingsmärchen).

      Einen „Eichmann-Fan“ Vergleich habe ich schon online erlebt.

      Entweder alles großer Zufall oder eine gute, bewusste Auswahl. Beides wäre interessant.

      Geködert habt ihr mich jedenfalls 😉

      Antwort
  7. Idahoe

    Ja, ein Ziel ist es einige Journalisten zu finden, die den Frank Schirrmacher „weiterführen“. Alle Menschen haben so ihre Marotten, das mach es ja auch spannend. An meine will ich gar nicht denken…

    Auswahl jein, es ist mehr ein Gefühl und eben Offenheit. Menschen, die ihre Offenheit bewahren konnten, die nicht ins Räderwerk der Regelwelten gepreßt wurden. Es ist meine tiefe Überzeugung, daß dies der Grund ist, weshalb Menschen Offenheit schätzen, denn ihnen wurde die Angst vor Strafe oder die Gier nach Belohnung nicht eingetrichtert. Deshalb ist es auch keine frage von besseren oder schlechteren Menschen zu reden, sondern die Biographie anzuschauen, wieviel Glück einer hatte mit seiner Umgebung. Daher die Devise, die Ideologie ausgrenzen, aber auf keinen fall den Menschen selbst.

    Aber nun noch ein paar zusätzliche Informationen zu den Links
    Wie Du selbst lesen konntest, haben wir einige Begriffe mittlerweile in ihrer Bedeutung anderweitig zugeordnet. Die Rationalität ist etwas, das über dem Verstand angesiedelt wird, das wissen wir erst seit kurzem. Genausowenig hatten wir darüber Kenntnis, daß Mathematik längst nicht den Beweis an sich liefert. Das alles hatte mit unserer Betrachtung ursprünglich nichts zu tun.

    Hier bekommst Du natürlich geballte Information, womit wir uns mittlerweile 5 Jahre beschäftigen und seit 3 Jahren jede Woche diskutieren. Das Feld wurde größer und größer die Probleme wurden nicht weniger, sondern stetig mehr. Bei allem, was in der Piratenpartei geschehen ist, so bleibt für uns trotzdem festzuhalten, daß es ohne die Probleme gar nicht zu unseren Diskussionen gekommen wäre. Insofern ist Gut und Böse eben nur eine Frage der Perspektive, das eine nicht ohne das andere. Das maßgebliche Ergebnis lautet, daß wir Menschen ohne in ein Schema F gepresst zu werden, in der Lage sind, unsere Gefühlswelt auszuprägen. Das ist bei Naturvölkern noch öfter der Fall, als in „zivilisierten“ Gegenden. Die Gefühlswelt (nicht die emotionale Welt) des Verstehens ist völlig ausreichend um in dieser Welt leben und überleben zu können, es ist in Summe unser fühlender Verstand. Wir benötigen zur Erkärung weniger Axiome als bisherige Erzählungen. Nach Ockhams Rasiermesser sollte diese Betrachtung der Wirklichkeit näher kommen, als alle uns bisher bekannte. Sie ist allerdings keine „neue“ Betrachtung, sie ist nur aus einer anderen Perspektive.

    Wir sind auf die Probleme der Darstellbarkeit der Mathematik nicht durch mathematik gekommen, sondern am Anfang war der Begriff Wettbewerb und die Behauptung einiger Piraten auf dem Stammtisch, der Mensch würde durch Konkurrenz sich weiterentwickeln. Das war für mich und den damaligen Schatzi des LV BaWü ein Scherz, denn wenn Menschen gewinnen wollen, dann gibt es kein Wissen, nur Beschiss.
    Lange rede kurzer Sinn

    Der zentrale Begriff ist verändern, abstrakter als wandeln oder bewegen. Ich kenne keinen, der nicht sich verändern als die maßgebliche Kraft erlebt.
    Daraus ergaben sich die Problemstellung
    Was können wir über etwas Unveränderliches wissen?
    Auf etwas Unveränderliches kann ja NICHTS wirken, und etwas Unveränderliches kann auf NICHTS wirken, sonst wäre es nicht unveränderlich.
    Das Unveränderliche ist folglich nicht wahrnehmbar, nicht greifbar, nicht erfassbar, nicht meßbar, denn es kann kein Ereignis geben, es kann nichts mit WIRKlichkeit zu tun haben.
    So ergibt sich die Frage, was denn das NICHTS überhaupt ist. Das NICHTS müßte unveränderlich sein, daraus folgt, es dürfte sich niemals zu keiner Zeit, an keinem Ort verändern. Wenn der Mensch sich als wirkend betrachtet, kann es dieses NICHTS nicht geben.
    Daraus ergibt sich im Umkehrschluß, daß es in der Wirklichkeit KEINEN Gegensatz zu ETWAS, das sich stetig verändert, geben kann. Das Etwas muß unendlich und ewig sein. Genauer gesagt nicht sein, sondern werden, die Welt ist ein steiges werden. (Sprache müßte korrekterweise alles mit werden beschreiben, in Anbetracht, der Schwierigkeiten, des Ungewohnten, unterlasse ich dies :-). Es kann keinen Zustand des nicht werdens geben, das wäre ansonsten das NICHTS, das es nicht geben kann. Alle, die in der Philosophie annahmen, daß das Nichts der Gegensatz zur Welt wäre unterlagen einem logischen Denkfehler, denn etwas, das es nicht gibt, kann auch kein Gegensatz sein.
    Die Welt in „unveränderlichen“ Gegensätzen kann es nicht geben. All die Philosophen, die auf dem Kampf des Guten mit dem Bösen aufbauen unterlagen einem sehr großen Denkfehler, der grausamste Folgen hatte. Deswegen verweise ich bei Andrea auf Genesis 2,16-17, denn der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, ist nichts anderes, als der GLAUBE. Der Glaube wir würden die einzig wahre Wahrheit kennen. Dies ist nach dem Axiom der sich stetig verändernden Welt nicht möglich.
    Daraus folgt ebenso, daß Begriffe, die Unveränderliches beschreiben, nicht wirklich sein können. Die Unendlichkeit bringt auch Konsequenzen mit sich, die viele Begriffe als widerlegt betrachtet werden, wie:
    UInveränderliches, Grenze, Optimum, Absolut, Anfang, Ende, endgültig usw., und ganz wichtig, TEIL, es kann keine Teile geben, diese wären durch Anfang und Ende zu beschreiben.
    Alles ist mit allem verbunden, das ist mit dem Begriff Raumzeit, das Weltall, das Universum beschrieben.

    Die Folge dieser Betrachtungen ergibt, daß es keine unveränderlichen Objekte geben kann, die die Mathematik beschreibt. Das war unser Weg. Die Philosophie der Mathematik kennen wir erst seit ca. 2 Monaten durch Bertrand Russels Denker des Abendlandes, der berichtete, daß dies bereiuts die alten Griechen wußten. Ich frage mncih heute, weshalb dies kaum einer weiß, obwohl ich den Grund ahne, denn es kann ja auch keine unveränderlichen Konstanten, Statisches, Gesetze, Regeln oder Hierarchien geben…ja, auch die Lichtgeschwindigkeit kann nicht konstant sein. Es gibt hier bereits Hinweise der Forschung, daß im nördlichen und der südlichen Hemisphäre abweichende Farbsprektren zu messen sind.

    Ich hoffe, daß dies nicht zu viel auf einmal wird, ansonsten sorry. Ich würde Dich bitten, dies vorsichtig mit Menschen zu bereden, die eine Offenheit an den Tag legen, erfahrungsgemäß, ist ein Freuind von regeln weniger angetan, deshalb auch die Bitte sei vorsichtig und im Zweifel lieber zurückhaltend, denn es ist mir auch schon begegnet, daß ich den Boden unter den Füßen weggezogen habe und daher oft erstmal schwurble…Noch kannst austeigen, wenn Du jetzt in die Frucht reinbeißt, begegnet Dir nach und nach die Wirklichkeit und Du verläßt die geschaffene Realität…ein wenig Pathos zum Abschied…^^

    Ich fordere die Leute auf, einfach ein von der Mathematik beschriebenes UNVERÄNDERLICHES Dreieck zu malen, wenn sie mit dem ersten Strich beginnen. weiße ich darauf hin, daß sie ja bereits eine Veränderung vorgenommen haben…die Diskussion kan beginnen…ich bin halt fies…

    Natürlich ist dies alles in Schriftform nicht einfach rüberzubringen und ich denke, daß wir in absehbarer Zeit mal ein Treffen vereinbaren. Reisen Ist bei uns vieren hier nicht immer einfach unter einen Hut zu bekommen.

    Auf daß das Untertanen-Gen und die Pickelhaubenmentalität mit dem Glauben an diese verschwindet.

    Fass dich kurz scheitert bei mir leider und

    Gruß nach Oberhausen, wie auch der Nachbarort meines Heimatdorfes heißt, allerdings im gelobten Land liegt^^

    Antwort

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